Theorie



Gesten

Wenn das Sprechen spontan mit (alltäglichen) Bewegungen begleitet wird, nennt man diese „Gesten“, z.B. jemanden herbeiwinken. Teilweise sind Gesten aber auch kulturabhängig, d.h. in ihrer Bedeutung festgelegt, z.B. Kopfschütteln für „Nein“ und Kopfnicken für „Ja“.


Gebärden

DGS ist die Abkürzung für Deutsche Gebärdensprache.  

Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Sprache und einer dazugehörigen Kultur, die von gehörlosen und/ oder hörbehinderten Menschen in Deutschland gepflegt wird. 

Als eigenständige Sprache nutzt die DGS ihre eigenen Komponenten, d.h. manuelle, nonmanuelle, orale und gebärdensprachlich-grammatische Komponenten. Diese werden zudem noch durch die Zeigegeste und das Internationale Fingeralphabet (FA)/ Graphembestimmtes Manusalsystem (GMS) ergänzt. 

 

LBG ist die Abkürzung  für Lautsprachbegleitenden Gebärden

Hierbei handelt es sich nicht um ein eigenständiges System, sondern Lautsprache und Gebärden werden miteinander kombiniert. Alle gesprochenen Wörter eines Satzes werden mit der entsprechenden Gebärde begleitet. Grammatische/ morphologische Besonderheiten werden zusätzlich visualisiert. 

Merke: Der Fokus liegt auf der Grammatik der Lautsprache und/ oder Schriftsprache.

 

LUG ist die Abkürzung  für Lautsprachunterstützende Gebärden. 

Hierbei handelt es sich ebenfalls nicht um ein eigenständiges System, denn auch hier werden Lautsprache und Gebärden miteinander kombiniert. Es wird zunächst ein Wort (= ein Schlüsselwort) innerhalb eines gesprochenen Satzes gebärdet. Es ist das für die Situation und die Bedeutung des Satzes entscheidende/ wichtige Wort. Es besteht die Möglichkeit, mehrere Wörter innerhalb eines Satzes zu gebärden.   Grammatische Besonderheiten werden nicht visualisiert.

Merke: Der Fokus liegt auf der Situation und der Bedeutung einzelner Begriffe/ Gebärden in dieser Kommunikationssituation.


Manualsysteme - Handzeichen

Synonym: Lautgebärden, Lautgesten

Handzeichen werden mit einem fest zugeordneten Sprachlaut kombiniert. Dieses wird in der sprachtherapeutischen/ logopädischen Therapie zur Anbahnung und/ oder Korrektur von Lauten und Lautverbindungen, im schulischen Kontext beim Schriftspracherwerb genutzt.

Es gibt in Deutschland ca. 50 verschiedene Manualsysteme, die von Institution zu Institution genutzt werden.

 


Taktile Gebärden

Taktile Gebärden können, müssen aber nicht als eigenständiges System genutzt werden. Es geht darum, die gebärdensprachlichen Äußerungen eines Sprechers zu erfühlen/ zu ertasten. Man unterscheidet:

 

- Gebärden unter der Hand

- Geführte Gebärden

- on body signs (nach Mary Lee)

- body signs / touch clues (nach Sandy Joint)